Storydive-App mit „It’s a Match“ (Text: Trude Schneider) gelauncht
Am 10. September ist die App Storydive gelauncht, die Audiowalks durch verschiedene Städte anbietet, für den Start sind es erstmal zehn ausgewählte Städte. Ich bin als „Stimme für Berlin“ dabei, in diesem Fall mit einem Kiezspaziergang durch den Wedding in der Rolle von Lilli, einer Journalistin, die beim Spaziergang über ihre Dating-Erfahrungen via Tinder reminisziert.
Vorab zur Klärung: Was ist eigentlich ein Audiowalk?
Ein Audiowalk ist im Kern eine Stadtführung. Aber eben nicht eine, die sich an Sehenswürdigkeiten orientiert und Informationen dazu abspult, sondern ein ganz individualisierter Rundgang mit narrativen Elementen, der die Stadt oder den Kiez in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt, respektive hilft, die Gegend mit ganz anderen Augen zu sehen. Tolles Konzept! Also der User oder die Userin wird anhand einer fiktionalen Geschichte geführt. Dadurch, dass die Kopfhörer Außengeräusche ausblenden, führt das auch schnell wirklich dazu, dass man (oder frau) sich plötzlich in einer ganz fremden, ungewohnten Welt und Wirklichkeit wiederfindet. Ich finde das ein tolles Prinzip und habe mir fest vorgenommen, wenn ich in einer der Städte bin, die Storydive auch mit einer Geschichte versehen hat, dann werde ich auf jeden Fall dort die Tour mitmachen, um zu sehen, wie sich das anfühlt! Mit meiner eigenen Stimme im Ohr ist das ja so’ne Sache …
Es war eine wirklich schöne Zusammenarbeit mit Autorin Trude Schneider: respektvoll und auf Augenhöhe. Nachdem klar war, dass das Team von Storydive meine Stimme für das Projekt wollte, hab ich mir eine Regie gewünscht. Es bot sich an, dafür mit der Autorin zusammenzuarbeiten, zumal ich in Mitte direkt an der Grenze zum Wedding wohne und Trude es für die Probenarbeit nicht weit zu mir hatte. Wir trafen uns in meiner Wohnung, denn Stimmarbeit unter Coronabedingungen heißt: ausreichend Abstand halten können und gute Lüftungsmöglichkeiten. Das geht in meinem großen Wohnzimmer ganz gut, da ich eine riesige Balkontür habe – bei sommerlichen Temperaturen konnten wir die geöffnet halten.
Die große Herausforderung für mich bei der Arbeit an der Rolle: Protagonistin Lilli ist ein ganz anderer Typ als ich. Wo ich als Mensch gerne laut bin, ist Lilli leise, etwas in sich gekehrt, auch sehr zurückhaltend dabei, die eigene Meinung in die Welt hinauszutrompeten (anders als ich). Also die Herausforderung bestand für mich darin, mein hohes Energielevel etwas zu zügeln und mich in eine Figur hineinzufühlen, die sehr viel leisere Töne anschlägt. Wow, ein hartes Stück Arbeit! Praktischerweise konnte Trude auch für die Aufnahmen bei mir im Homestudio anwesend sein und sie hat sich dieser Aufgabe mit hoher Konzentration und großer Professionalität angenommen. In der Zusammenarbeit ist es, wie ich finde, uns ganz gut gelungen, diesen Nachdenklichen, leicht unterspannten Stream-of-Consciousness von Lilli herauszuarbeiten. Aber hört selbst – hier ist ein Mini-Auszug aus der Aufnahme!
Weiterer Benefit der gemeinsamen Probenarbeit: ich bin während der Corona-Zeit nicht völlig vereinsamt. Dadurch, dass ich in meiner Selbstständigkeit als Sprecherin und Lektorin ziemlich autark alles auf hohem Niveau von zu Hause aus erledigen kann, muss ich nicht unter Leute, wenn ich das nicht will. In dem Fall kam dieses Projekt zur rechten Zeit herangeflattert, denn langsam fiel mir die Decke auf den Kopf und ich wollte mal wieder mit richtigen Menschen an Texten zusammenarbeiten und nicht nur virtuell Sachen besprechen.
Trude hat vor dem Start der App ein Facebook-Live-Interview mit mir gemacht, hört mal rein!
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Und eine Rezension haben wir übrigens auch schon bekommen: vom Weddingweiser.
Infos zur App und Kurzinhalt
Startpunkt: vor dem Silent Green im Berliner Wedding
Dauer: ca. 40 Minuten
Genres: Liebe, Achtsamkeit, LGBTQ+
Jetzt kostenlos in der Storydive App 
Probiert’s aus! www.get.storydive.de
Lange Spaziergänge, tiefgründige Gespräche in Bars, ein Kuss im Regen, veganes Essen, Fummeln im Park. Lilli trifft viele ihrer Tinder-Dates im Wedding. Gerade erst ist sie hierher gezogen, hat noch an einem gebrochenen Herzen zu knabbern und stürzt sich dennoch mitten rein ins Unbekannte. Bei ihren zahlreichen Verabredungen erkundet sie auch ihre neue Umgebung und stellt fest: der Wedding ist nicht wie andere Berliner Kieze. Eher roh und unromantisch. Aber auch nicht völlig ohne Charme. Vielleicht kann Lilli hier ihr gebrochenes Herz heilen. Was hat sie dabei schon zu verlieren?Lilli erzählt offen, ein bisschen abgeklärt und mit einer guten Portion Humor vom Auf und Ab des Online-Datings.
